Geschichtlicher Werdegang der Gemeinde Oberdischingen seit 1148
1148
Erste bisher bekannte schriftliche Erwähnung Oberdischingens in einer Urkunde des Klosters Wiblingen unter dem Namen "Ticcingen"
1275
Dischingen wird als Pfarrei erwähnt
1343
"Tischingen" fällt an Österreich
1448
Die "Liebfrauenkirche" wird im gotischen Stil erbaut
1510
Die Marienglocke wird für die Liebfrauenkirche gegossen und kommt nach dem Abbruch der Kirche um 1820 in die Pfarrkirche Zum Hl. Namen. Von der Glockenablieferung des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurde sie verschont und verrichtet noch heute ihren Dienst
1520
Das Adelsgeschlecht der Freiherrn von Stotzingen ist Alleinbesitzer der Lehensherrschaft Oberdischingen
1661
Sigmund Wilhelm Freiherr von Stotzingen verkauft Oberdischingen an den Bischof von Eichstätt Marquard Schenk von Castell. Graf Johann Willibald Schenk von Castell übernimmt die Herrschaft
1697
Sein Sohn, Graf Marquard Willibald Antoni Schenk von Castell tritt die Nachfolge der Herrschaft an
1712
Die Wallfahrtskapelle zur "Allerheiligsten Dreifaltigkeit" wird unter Marquard Willibald Antoni Schenk v. Castell durch den Baumeister Christian Wiedemann, Oberelchingen, errichtet
1724
Graf Marquard Willibald Schenk von Castell übernimmt die Herrschaft
1736
Am 25. August wird Reichsgraf Franz Ludwig Schenk von Castell, der spätere "Malefizschenk", geboren
1750
Das Pfarrhaus mit dem Volutengiebel wird erbaut.
1764
Franz Ludwig, der als Malefizschenk in die Ortsgeschichte eingeht, übernimmt nach dem Tod seines Bruders Joseph Ferdinand († 20. Mai 1764) die Herrschaft
1767
Das Kanzleigebäude wird als Verwaltungs- und Ökonomiebau errichtet. Heute Rathaus im rechten Flügel, links: Vereinsräume Liederkranz / DRK und Gemeindebedarfsraum. Gemeindesaal der kath. Kirchengemeinde
1770
Der Brautzug von Marie Antoinette von Wien nach Paris führt am 1. Mai durch Oberdischingen. Zu diesem Anlass wird nicht nur die Kastanienallee, sondern auch die Dauphinstraße von Ulm über Erbach nach Obermarchtal, den Übernachtungsort, neu angelegt.
1783/87
Bau der Häuser in der Herrengasse im franz. Mansardstil
1785
Kreuzigungsgruppe an der heutigen B 311/K 4712 wird durch Johann Friedrich Vollmar geschaffen
1787
Reichsgraf Franz Ludwig wird der Auftrag zum Bau eines Zuchthauses erteilt
1788
Elisabeth Gaßnerin, die "Schwarze Lies" wird durch das Schwert hingerichtet
1793
Mit dem Bau des Franzikaner-Hospiz "Paterhaus" wurde begonnen
Abbruch des Langhauses der Dreifaltigkeitskapelle bis zum Chorraum und Wiederaufbau in der heutigen Form mit Frontispiz
1799
Die "Oberdischinger Diebs-Liste" mit 1487 steckbriefartig erfassten Personen wird gedruckt
1800
Der "Malefizschenk" beginnt mit dem Bau einer neuen Kirche nach dem Vorbild des römischen Pantheons. Baumeister vermutlich Pierre Michel d‘ Ixnard (St.-Blasien-Erbauer). Fertigstellung erst 1832
1806
Oberdischingen kommt zu Württemberg und wird der Verwaltung des Königs Friedrich I unterstellt
1807
Das um 1770 im Schlosspark errichtete gräfl. Schloss wird durch Brandstiftung komplett eingeäschert
1808
Die weitere Gerichtsbarkeit wird dem Grafen Schenk von Castell untersagt
1812
Schulhausneubau an der Bachstraße (2003 abgebrochen)
1821
Am 21. Mai stirbt der Malefizschenk im Alter von 85 Jahren und wird in der Gruft in der Dreifaltigkeitskapelle beigesetzt. Nachfolger wird sein Sohn Franz Joseph
1835
Weihe der neuen Pfarrkirche Zum Hl. Namen Jesu
1837
Gründung des Liederkranzes
1843
Gründung des Musikvereins
1845
Graf Franz Joseph stirbt. Sein Sohn Ludwig Anton übernimmt die Herrschaft
1851
Auf Verlangen der Gläubiger-Banken wird der Oberdischinger Besitz des Grafen Ludwig Anton versteigert. Friedrich Kaulla, aus einer Stuttgarter Bankiersfamilie stammend, erwirbt das "Rittergut" Oberdischingen.
1852
Erweiterung des Schulhauses an der Bachstraße, das bisherige Schulhaus (von 1812) wird als Rathaus genutzt. Beide Gebäude werden 2003 abgebrochen
1872
Auf dem Kirchplatz wird eine "Friedenslinde" gepflanzt
1892
Durch Spenden wird an der Pfarrkirche ein neuer Turm durch Josef Buck, Ehingen, mit einer Höhe von 47,83 m errichtet, nachdem der alte etwa 18 m hohe Glockenturm abgebrochen wurde: er war der Kirchengemeinde einfach zu klein
1900
Franz Fugger von Kirchberg-Weißenhorn kauft von den Erben Kaulla die Herrschaft Oberdischingen
1911
Unter Pfarrer Gutmann erfolgt die erste umfassende Renovierung der Pfarrkirche: umlaufende Empore bis auf die beiden seitlichen entfernt; das Steinrelief von 1510 (ehem. Klosterkirche Blaubeuren, vom Malefizschenk 1810 erworben) wird von der Außenseite (über dem Eingang) an die Hochaltarwand versetzt
1919
Der langjährige Oberdischinger Ortsarzt Dr. med. Adolf Munding erhält das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Oberdischingen
1926
Gründung des Sportvereins
1927
Die Gemeinde kauft von Graf Hans Fugger die Herrschaft
1929
Schlossgut mit Park wird an die Vereinigung der Steyler Missionsschwestern verkauft
1929
Bachverdolung des Dischinger Baches in der Herrengasse
1933
Weihe des neuen "Herrgaß-Brunnens". Es kam bei der Einweihung zu einem Eklat: der Brunnen sollte auf Adolf-Hitler-Brunnen getauft werden. Dr. Munding übernahm die Weiherede und sprach dabei aus, dass er weiterhin Herrengaß-Brunnen heißen soll (der alte Brunnen wurde aufgrund der Bachverdolung im Jahre 1929 abgebrochen)
1935
Die Umgehungsstraße B311 wird gebaut
1945
In der Nacht vom 22. auf den 23. April sprengen deutsche Pioniere die Donaubrücke zwischen Oberdischingen und Ersingen. Am 23. April besetzen amerikanischen Truppen den Ort.
Im Juli wird Oberdischingen der französisch besetzten Zone zugeschlagen. Die Zonengrenze verlief zwischen Donaurieden und Erbach. An die Stelle der amerikanischen Besatzer treten französische Soldaten.
1950
Drei neue Glocken für die Pfarrkirche
1953
Pfarrer Karl Edelmann tritt in den Ruhestand, Investitur von Dekan Hermann Schmitt
1955
Hochwasser durch sintflutartige Wolkenbrüche verursacht erhebliche Schäden im Ortszentrum; etwa 80 cm hoch war die Flut in der Herrengasse
1956
Alois Speiser wird zum Bürgermeister gewählt
1958
Weihe der neuen Volksschule am Ziegelweg für 100 Schüler
1959
Gründung der Schützengilde, Investitur von Pfarrer Martin Übelhör
1960
Baubeginn des Waldheiligtums "Christmarienau", Die Gemeinde zählt über 1000 Einwohner
1962
41 Bäume der fast 200-jährigen Kastanienallee mussten gefällt werden und durch Neupflanzungen ersetzt werden.
1962
Neubau des Kindergartens
1963
Ins Paterhaus ziehen Karmeliter-Mönche ein
1969
Gründung der Narrengesellschaft
1969
Brand zerstört den kompletten Dachstuhl des Klosters St. Hildegard (Teilabbruch und Wiederaufbau 1974 als Altenheim St. Hildegard)
1971
Einweihung der neuen Hauptschule mit Turn- und Festhalle (die Schule hat zu diesem Zeitpunkt 406 Schüler)
1973
Gründung des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)
1974
Die Karmeliter geben ihr Kloster im Paterhaus auf dem Kapellenberg auf; 1975 übernimmt die Diözese Rottenburg-Stuttgart das Gebäude und wird als erstes Cursillo-Haus der Diözese als Cursillo-Haus St. Jakobus eingeweiht. Als Übernachtungsort bei Pilgern auf dem Jakobusweg ist diese Einrichtung sehr beliebt
1976
Oberdischingen hat 1541 Einwohner
1977
Das Heimatbuch "Oberdischingen" von Prof. Stefan Ott erscheint
1982
Außenrenovierung des Kanzleigebäudes
1983
Hans Balleisen wird zum Bürgermeister gewählt und wird im Januar 1984 eingesetzt
1984
Geistlicher Rat Pfarrer Martin Übelhör tritt in den Ruhestand, Investitur von Pfarrer Wendelin Zimmermann
1985
Dr. med. Hans Sailer übergibt nach fast 25 Jahren als Arzt in Oberdischingen seine Allgemeinpraxis an das Arztehepaar Dr. Gerhard Metzger und Dr. Ruth Schwarzmaier-Metzger
1987
Gründung des Radsportclubs Donau, Jakobusbrunnen beim Cursillo-Haus wird eingeweiht
1989
Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs TS 8
1990
Umfangreiche Sanierung der Turn- und Festhalle (Küchen- und Bühnenanbau) mit Schwimmbad
1995
Der Deutsche Orden (DOH) übernimmt das Altenheim "St. Hildegard" von den Steyler Missionsschwestern
1996
Erweiterung des Friedhofes
1997
Benno Droste wird zum Bürgermeister gewählt
1998
850-Jahrfeier der Gemeinde
1999
Sanierung des Rathauses, Kirchengemeinde kauft Haus Maria Königin
2000
Beginn der Ortskernsanierung Herrengasse/Schlossplatz.
Oberdischingen wird Mitglied im Verein der Volkshochschule des Alb-Donau-Kreises und legt ein eigenes VHS-Programm vor.
2001
Sanierung Kanal, Wasserleitung und Straßenbelag im Kapellenberg
Einweihung neuer Brunnen in der Herrengasse. Erschließung Baugebiet "Am Erlenbach" mit 23 Wohnbauplätzen und Gewerbegebiet "Unter der Halde"
2002
Sanierung Kanzleihof, Kirchplätzle und Fußweg entlang Schlosspark und Dischinger Bach. Anschluss an die Gasversorgung der SWU
2003
Die Einwohnerzahl überschreitet die 2000er-Marke.
Abschluss der Ortskernsanierung "Ortskern II".
Umgestaltung Dischinger Bach in der Ortsmitte.
Erschließung Baugebiet "Auf der Halde - Erweiterung Ost" mit 23 Wohnbauplätzen
2004
Abschluss Sanierung Kanal, Wasserleitung und Straßenbelag Hauptstraße
2005
Bürgermeister Benno Droste wird für eine 2. Amtsperiode von 2006-2013 gewählt
2006
Instandsetzung Trinkwasserbrunnen in der Allee. Erschließung von 7 Wohnbauplätzen am Friedhof (Niederhofer Straße)
2007
Aufnahme der Gemeinde in das Landessanierungsprogramm "Ortskern II". Bau eines zweiten Gehweges in der Allee. Neue Wasserleitung in der Holzgasse und im Eschle
2008
Abbruch Jugendhauses St. Gebhard und Neugestaltung des Außenspielbereiches des Kindergartens.
Neubau zweier Bachbrücken in der Bachstraße und Wolfengasse
2009
Anschluss der Abwasserbeseitigung an die Kläranlage in Erbach und Bau eines Pumpwerkes auf dem Kläranlagengelände in Oberdischingen.
2010
Oberdischingen ist wieder Schulträger für die Grundschule. Ab 1. September 2010 besteht die Grund- und Hauptschule Oberdischingen als Verbundschule.
Rektor Friedhelm Kicherer wird in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird Reinhard Allgaier.
2011
Am 14. Mai wird das neue Feuerwehrhaus http://www.oberdischingen.de/fileadmin/Dateien/Bilder/FwHaus.jpgeingeweiht.
Der Deutsche Orden errichtet neben dem bestehenden Altenheim einen Neubau. Sanierung der restl. Gebäudeteile. Das Haus St. Hildegard bietet 65 Personen einen Platz im letzten Lebensabschnitt
Die Kirchengemeinde hat eine organisierte Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen
2012
Aus der Grund- und Hauptschule wird eine Grund- und Werkrealschule.
Am Ortsende Richtung Ringingen erschließt die Gemeinde ein kleines Baugebiet mit 8 Bauplätzen.
Die Gemeinde begeht das Jubiläum 100 Jahre Wasserversorgung. Ein vom Museumsverein herausgebrachtes Buch dokumentiert die Geschichte der Wasserversorgung Oberdischingen.
2013
Nachdem Bürgermeister Benno Droste nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidierte, wurde am 20. Oktober Friedrich Nägele mit 80,5% der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.
2014
Am 14. Januar Amtseinsetzung von Bürgermeister Friedrich Nägele
2014
Auf dem Friedhof wird die neu errichtete Aussegnungshalle eingeweiht
2014-2016
Das Gebäude der Schule aus dem Jahr 1971 wird umfassend saniert: das Dach wird angehoben, energetische Sanierung, Umbau der Ölheizung auf Pellets, Lüftungsanlage in allen Räumen
2015
Die Schule wird nach Josef Karlmann Brechenmacher benannt. Es werden insgesamt 180 Schüler unterrichtet (83 in der Grundschule, 97 in der Werkrealschule)
2014/16
Wasserversorgung: Neubau der Pumpstation in der Allee und Sanierung der Brunnenanlage. Die Gemeinde wird durch einen artesischen Brunnen in der Allee mit Wasser versorgt; nähere Angaben finden sich im vom Museumsverein herausgegebenen Buch: 100 Jahre Wasserversorgung Oberdischingen 1912-2012
2016
Die Gemeinde erwirbt ein Gebäude im Parkweg und die an zentraler Stelle im Ort gelegene ehem. Gastwirtschaft „Zur alten Post“ für die Aufnahme von Flüchtlingen bzw. hier für eine spätere Neuordnung des gesamten Areals des ehem. Schul- und Rathauses (2002 abgebrochen)
2016
Die Gemeinde versucht durch eine Flächennutzungsplanänderung ein neues Baugebiet in die Wege zu leiten
2016
Bebauungsplanänderung im Gebiet Unter der Halde: so können 12 Wohnbauplätze und eine Erweiterung des Gewerbegebiets Unter der Halde angeboten werden
Kontakt

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Schlossplatz 9
89610 Oberdischingen
Tel.: 07305 931130
Fax: 07305 93113-22
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